Institute for Technologies and Management of Digital Transformation

Prädiktion des Projektfortschritts als Beitrag zur virtuellen Absicherung im Automobilsektor

Die Dissertation von Dr.-Ing. Oliver Böhme bereichert das Forschungsfeld der virtuellen Absicherung und Projektsteuerung im Automobilsektor. Es wird gezeigt, dass Predictive Analytics und Transformer-Modelle verborgene Muster in der Projektentwicklung aufdecken können. Dadurch wird die Transparenz, Kontrolle und Kosteneffizienz gesteigert, indem Projektrisiken frühzeitig erkannt und Strategien entwickelt werden können.

Wir haben Oliver zu seiner Dissertation befragt:

In welchem Kontext ist deine Dissertation entstanden? Welche Projekte oder anderen Faktoren haben deine Dissertation besonders beeinflusst?

Meine Dissertation "Prädiktion des Projektfortschritts als Beitrag zur virtuellen Absicherung im Automobilsektor" entstand während meiner Tätigkeit bei der Volkswagen AG, speziell in der Abteilung, die für die Integration und Absicherung von E/E-Komponenten verantwortlich war. Eine wesentliche Herausforderung in diesem Kontext war der Umgang mit Regressionen in der Software, ohne dabei die Projektterminziele zu gefährden. Die steigende technische Komplexität und zunehmende Digitalisierung machten traditionelle Projektmanagementmethoden ineffektiv. Die Idee, maschinelle und tiefe Lernverfahren anzuwenden, entstand aus der Notwendigkeit, diese Komplexität zu bewältigen und den Projektverlauf präziser vorhersagen zu können, um frühzeitig gegen eventuelle Abweichungen steuern zu können.

Welchen Beitrag leistet deine Arbeit zum Forschungsfeld?

Die Dissertation leistet einen innovativen Beitrag zum Forschungsfeld der virtuellen Absicherung und Projektsteuerung im automobilen Sektor. Durch die Anwendung von Predictive Analytics konnte ich zeigen, dass datengetriebene Methoden, insbesondere Transformer Modelle, in der Lage sind, versteckte Muster und Abhängigkeiten in der Projektentwicklung zu identifizieren. Die Forschung trägt dazu bei, die Transparenz, Kontrolle und Kosteneffizienz in der Automobilentwicklung zu steigern, indem sie ermöglicht, das Risiko von Projektverzögerungen frühzeitig zu erkennen und entsprechende Strategien zu entwickeln.

Wie geht es nun für dich und das Thema weiter?

Nach Abschluss meiner Promotion bin ich als Head of Project Steering Homologation and Cross-Functional Technologies bei Volkswagen tätig. Ich leite ein Team von etwa 50 Mitarbeitern und bin verantwortlich für die Steuerung der Entwicklungsbereiche, die rechtzeitige Homologation und Marktfreigabe sowie das Management von Budgets und Projekten in den Fachbereichen. Meine Forschungsergebnisse wurden von relevanten Fachabteilungen aufgegriffen, die nun regelmäßig Prognosen erstellen, beispielsweise über den Verlauf von Software-Fehlern, um den Reifegrad von Fahrzeugentwicklungsprojekten zu bestimmen. Es ist für mich fast wie in einem Kinofilm, wenn ich höre, dass Kollegen meine Arbeit gelesen und in ihre tägliche Praxis integriert haben.

Die Zeit am Lehrstuhl hat eine wahre Leidenschaft für das Thema KI entstehen lassen. Seit meiner Dissertation habe ich zudem zahlreiche KI-Projekte durchgeführt, darunter die Teilautomatisierung meines E-Mail-Postfachs, die Entwicklung von CustomGPTs und die Produktion eines Kinderhörbuchs. Zu meinen größeren Projekten gehören der Aufbau eines KI-gestützten YouTube-Kanals, die Entwicklung eines vollautomatisierten Haushaltstagebuchs und die Gründung des Blogs GrowthJourney365.com. Dieser Blog, inspiriert durch meine Dissertationserfahrungen, widmet sich der persönlichen und beruflichen Entwicklung und zeigt, wie man wissenschaftliche Erkenntnisse praktisch anwenden kann.

 

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