Institute for Technologies and Management of Digital Transformation

Just Scan It 3D

Virtuelle Welten in Kultur und Kollision

Die fortschreitende Digitalisierung und die steigende Nachfrage nach realitätsnahen visuellen Darstellungen haben in den letzten Jahren zu einem verstärkten Interesse an der Nutzung dreidimensionaler (3D) Objekte geführt. Die Fähigkeit, die physische Welt in virtuelle 3D-Modelle zu überführen, bietet ein breites Spektrum an Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Bereichen.

Mit Augmented und Virtal Reality (AR/VR) tauchen die Nutzer mit ihren VR-Brillen in immersive Welten ein, in denen die Grenzen zwischen realer und virtueller Umgebung zunehmend verschwimmen. Dies eröffnet völlig neue Möglichkeiten der Gestaltung von Trainings, Bildungsformaten und künstlerischer Präsentationen. Für die Erschaffung solcher Szenarien müssen die einbezogenen 3D-Objekte möglichst realitätsnah gestaltet werden was üblicherweise mithilfe professioneller 3D-Design Software und manuell aufgenommener, fotorealistischer Texturen erreicht wird. Mittlerweile werden für die Modellierung verstärkt 3D-Scanner eingesetzt, mit denen Objekte in realer Umgebung erfasst und unmittelbar als 3D-Objekt bereitgestellt werden können. Geometrisch exakte und hochauflösende Virtualisierung hat jedoch seinen Preis, sowohl für Fachpersonal als auch für die benötigte Hardware.

Im Bereich der KfZ-Versicherung werden Fortschritte in der Kameratechnik an Smartphones zunehmend interessant für die digitale Schadenserkennung. Es ist mittlerweile fast eine selbstverständlich geworden, dass jeder ein Smartphone mit hochauflösender Handykamera mitführt. Dieser Umstand ergibt völlig neue Möglichkeiten der Abwicklung von Entschädigungsansprüchen, in denen der Geschädigte über Fotoaufnahmen einen Schaden direkt an den Versicherer weiterleiten kann und in vielen Fällen eine finanzielle Entschädigung unmittelbar erhalten kann. Obwohl die kombinierte Nutzung von klassischen Bildaufnahmen und zusätzlichen bildgebenden Verfahren wie aus Lidar-Sensorik ist zwar in Einzelfällen auf dem Smartphone-Markt zu finden, kann man noch nicht von einer breiten Nutzbarkeit sprechen.

Im Rahmen dieses Projekts werden Methoden entwickelt und erprobt, die herkömmliche Smartphone Kameras für das Scannen und die Generierung von 3D-Modellen nutzbar machen – „Just Scan It“! Bisherige Lösungen führen zwar zu plausibel erscheinenden 3D-Rekonstruktionen aus Bildaufnahmen, erfüllen aktuell jedoch noch nicht die Anforderung an eine möglichst fehlerfreie Rekonstruktion. Im weiteren Verlauf des Projekts werden auf Grundlage dessen KI-Modelle für die Anomalieerkennung entwickelt, die Schadensbeurteilungen sowohl für die Detektion schleichenden Verfalls an Museumsgütern, als auch die akkurate Beurteilung von Fahrzeugschäden auf Grundlage einer geringen Anzahl an Fotoaufnahmen ermöglichen.

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